Linux Distributionen und Syteme
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Linux-Distributionen
Die Bezeichnung
Linux wird im allgemeinen Sprachgebrauch oft für Linux-Distributionen (z.B. SuSE, Mandrake oder Debian) verwendet, worin umfangreiche, großteils freie Software zusammengestellt ist. Sie enthalten das GNU/Linux-Betriebssystem und viele darüber hinausgehende Programme, wie eine grafische Benutzeroberfläche, Arbeitsumgebungen (z.B. GNOME oder KDE), Bürosoftware (z.B. OpenOffice.org und Gimp) oder Server (z.B. Apache und MySQL).
Spezielle Distributionen, wie z.B. Knoppix, sind von CD lauffähig und erfordern keine Installation auf Festplatte. Viele Distributoren bieten sogenannte Live-CDs zum problemlosen Testen von Linux an.
Hauptartikel: Linux-Distribution
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Andere Linux Betriebssysteme
Weniger bekannte Betriebssysteme, die den Linux-Kernel einsetzen, sind z.B. das Dresden Real-Time Operating System Project (
DROPS) sowie
Linux für Microcontroller (
µCLinux). Des weiteren nutzen der BeOS Clone BluEyedOS und der Fork Cosmoe des grafischen Betriebssystem AtheOS Linux als Kernel. Diese sind jedoch alle nicht unixoid aufgebaut.
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Linux-Einsatzbereiche
Linux kommt am
Desktop, in
Servern,
Supercomputern,
Echtzeitsystemen,
Embedded Devices und in der
Elektronik zum Einsatz. Besonders bei Clustern ist Linux aufgrund seiner Fähigkeiten mittlerweile weit verbreitet.
Hauptartikel: Linux-Einsatzbereiche
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Geschichte
Linux, der Kernel, wurde in seiner ersten öffentlichen Version (0.02) am 5. Oktober 1991 freigegeben. Die erste Version des aktuellen stabilen Zweigs (die 2.6 Serie) wurde am 18. Dezember 2003 veröffentlicht.
Hauptartikel: Geschichte von Linux
Siehe auch: SCO gegen Linux
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Der Name „Linux“
Eigentlich sollte Linux nach dem Willen von Linus Torvalds Freax heißen, eine Wortschöpfung aus
Freak (jemand, der sich für etwas begeistert),
Free für Freie Software und dem oftmals üblichen
x in Anspielung auf die Ähnlichkeit zu Unix.
Ganz am Anfang der Programmierung des Betriebssystems hatte Torvalds etwa ein halbes Jahr lang die Dateien unter Freax abgelegt. Auch den Namen Linux hatte sich Torvalds bereits überlegt, er erschien ihm aber zu egoistisch. Um anderen Leuten die Möglichkeit zu geben, am Betriebssystem mitzuarbeiten oder Verbesserungsvorschläge einzureichen, sollten die Dateien auf dem FTP-Server (ftp.funet.fi) der Helsinki University of Technology (HUT)[1] (
[1]) abgelegt werden. Das war etwa im September 1991. Der damalige Verantwortliche für den Server hieß Ari Lemmke[DLMURL="http://www.lemmke.org/arl"][2][/DLMURL] (
http://www.lemmke.org/arl) (Mitarbeiter am HUT). Lemmke war mit dem Namen Freax nicht einverstanden, er bevorzugte den Arbeitsnamen Linux. Ohne mit Torvalds darüber zu diskutieren, nannte er den Bereich am Server einfach Linux (als Ableitung von
Linus'
X-Server), was Torvalds schließlich akzeptierte, um große Diskussionen zu vermeiden und auch, wie Torvalds zugibt, weil Linux einfach der bessere Name war. So setzte sich der eigentlich gar nicht geplante Name Linux weltweit durch.
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„GNU/Linux“
GNU/Linux ist der Name, den Richard Stallmans Free Software Foundation seit Jahren für das Betriebssystem, das Linux als Kernel beinhaltet, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln durchsetzen will. Mit dem Präfix GNU soll darauf hingewiesen werden, dass das komplette Betriebssystem neben dem Linux-Kernel viele vom GNU-Projekt entwickelte Werkzeuge enthält. Und damit wird mehr Nachdruck auf die Freiheit der Benutzer gegeben. Manche Leute sagen, dass auch die so genannten Text-basierten Basis-Betriebssysteme viele Werkzeuge enthalten, die nicht vom GNU-Projekt stammen. Es gibt aber kein einziges praktisches System, das keine GNU-Software enthält, und ein System ohne GNUs GCC herzustellen ist nur möglich, wenn man unfreie Software (wie Intels ICC) benutzt.
Der Begriff
GNU/Linux wurde zuerst 1994 von Debian als Name ihrer Distribution benutzt, das auf dem Linux-Kernel und den GNU-Programmen basierte.
Im Juni 1994 wurde im
GNU's Bulletin mit „freier UNIX-Klon“ auf Linux verwiesen. In der Januar-Ausgabe 1995 änderten sich die Verweise auf Linux zu
GNU/Linux.
Im Mai 1996 gab Richard Stallman Emacs 19.31 heraus, in dem der Systemtyp von
Linux nach
Lignux umbenannt wurde. Er meinte, es wäre angemessen, die Begriffe
Linux-based GNU system,
GNU/Linux system oder
Lignux zu benutzen, um auf die Kombination von Linux Kernel und GNU Software hinzuweisen. Er gab jedoch bald den Ausdruck
Lignux auf und benutzte nur noch
GNU/Linux. Stallman wollte damit dem GNU-Projekt die berechtigte Anerkennung verschaffen und Missverständnisse in den Medien über die Urheberschaft ausräumen.
Die anhaltenden Aufforderungen, das System
GNU/Linux zu bezeichnen, stießen bestenfalls auf unterschiedliche Reaktionen. Nur ein paar Distributionen folgten dem Beispiel von Debian, die großen, kommerziellen Linux Distributoren jedoch nicht. Von den Anwendern und Entwicklern der freien Software sowie der Open-Source-Bewegung folgten einige dem Anliegen, die meisten Anderen ignorierten es jedoch oder widersetzten sich ihm sogar unter Protest, was zeitweise in Boykott-Aufrufe gegen GNU gipfelte.
Einige Menschen beziehen den Begriff Betriebssystem nur auf den Linux-Kernel, während sie den Rest als Hilfsprogramme sehen (ungeachtet des praktischen Nutzens und Umfangs dieser Programme). In diesem Sinn wird das Betriebssystem Linux genannt und eine Linux Distribution basiert auf Linux und darüberhinaus auf den GNU Tools und anderen. Dem steht jedoch entgegen, dass sich GNU und Linux bewusst parallel zu Unix entwickelten und dieser Name sich immer auf den Verbund von C-Bibliothek, der Benutzer-Programme und dem Unix-Kernel bezog.
Ein Grund, warum die meisten
Linux statt
GNU/Linux sagen, liegt sicher im einfacheren, griffigeren Begriff. Ein weiterer ist, dass Linus Torvalds das kombinierte System seit der Veröffentlichung 1991 schon immer
Linux genannt hatte. Im Übrigen meldete Stallman seine Forderung nach Namensänderung erst an, nachdem das System Mitte der 1990er bereits populär geworden war.
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Linux, der Kernel
Der Linux-Kernel, ein modularer monolithischer Betriebssystemkern, bildet die hardwareabstrahierende Schicht und ist zuständig für Speicherverwaltung, Prozessverwaltung, Multitasking, Eingabe/Ausgabe-Operationen auf verschiedenen Geräten wie Festplatten oder Netzwerkkarten, Lastverteilung und Sicherheitserzwingung.
Bei einem strikt monolithischen Kernel wird der gesamte Quellcode inklusive aller Treiber in das Kernel-Image (den ausführbaren Kernel) kompiliert. Der Linux-Kernel benutzt deshalb Module, die während des Betriebs geladen und wieder entfernt werden können. Damit wird die Flexibilität erreicht, um unterschiedlichste Hardware ansprechen zu können, ohne sämtliche (auch nicht benötigte) Treiber und andere Systemteile im Speicher halten zu müssen.
Auf der Website Kernel.org (
Kernel.org) werden alle alten und neuen Kernel-Versionen archiviert. Die Versionen des Linux-Kernels folgen einem bestimmten Schema:
Die
erste Ziffer wird nur bei grundlegenden Änderungen in der Systemarchitektur angehoben. Während der Entwicklung des 2.5er Kernels kam die Diskussion unter den Kernel-Programmierern auf, wegen der relativ grundlegenden Änderungen verglichen mit dem 2.4er Kernel, den nächsten Produktionskernel als 3.0 zu bezeichnen, Linus war aber aus verschiedenen Gründen dagegen, sodass der resultierende Kernel als 2.6 bezeichnet wurde.
Die
zweite Ziffer gibt das jeweilige „Majorrelease“ an. Stabile Versionen (sog. Produktionskernel) werden von den Entwicklern stets durch gerade Ziffern wie 2.2, 2.4 und 2.6 gekennzeichnet, während die Testversionen (sog. Entwicklerkernel) immer ungerade Ziffern tragen: 2.3, 2.5 und 2.7.
Zusätzlich bezeichnet eine
dritte Ziffer das „Minorrelease“. Beim stabilen Zweig werden hier normalerweise nur Fehlerbereinigungen und Sicherheitsupdates zugelassen. Der Kernel wird damit zum Beispiel mit einer Versionsnummer wie 2.6.7 (Produktionskernel) oder 2.5.75 (Entwicklerkernel) bestimmt.
Mit der Version 2.6.8.1 wurde zum ersten Mal eine
vierte Ziffer verwendet, um einen schwerwiegenden NFS-Fehler zu beseitigen.
Linus Torvalds begann den Kernel auf einem Intel 386er Prozessor zu entwickeln. Inzwischen existieren aber unterschiedlichste Derivate und Portierungen für verschiedene CPU-Familien, unter anderem 68k, ARM, PowerPC u.v.m. (siehe das erste kommerzielle PowerPC-basierte LinuxPPC-System auf Basis der Pegasos-Architektur).
Der Kernel steht unter der GNU GPL Version 2, nicht wie die meiste GPL-Software unter GNU GPL Version 2 oder neuer. Die Entscheidung, ob eine absehbare Version 3 der GPL für den Linux-Kernel verwendet wird, liegt damit bei den dann verantwortlichen Projektleitern.
Hauptartikel: Linux-Kernel